Lachen

Lachen

Lachen und Humor hellen selbst triste Tage auf und ermöglichen frisches und neues Denken, so die Therapeutin Gudrun Haep


Na, die Bekleidung auf dem Foto passt gerade zum Wetter... Aber selbst wenn nicht, gibt es den schönen Satz von Albert Camus: „Mitten im tiefsten Winter wurde mir bewusst, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer wohnt". Gelingt es uns, Sachen spielerisch zu nehmen, lachend und mit Humor, entsteht oft selbst an tristen Tagen ein Sommergefühl. Lachen beeinflusst, wie ich mich selbst, meine Mitmenschen und meine Umwelt wahrnehme und behandele, Beziehungen gestalte.


Lachen hat eine unglaublich starke Wirkung auf Körper, Geist, Psyche, Seele und Miteinander. Aus dem Stand heraus loslachen ist für viele dennoch seltsam und schwer vorstellbar. Dabei entfaltet selbst das grundlose Lachen die gleiche Wirkung wie das spontane.


Durch meinen Kontakt zum Bundesverband Burnout und Depression e.V. wurde ich aufmerksam auf das Lachtelefon und die Kraft des Lachens. Humor und Leichtigkeit waren zuvor bereits Aspekte meiner Arbeit. Auf Lachyoga kam ich als Therapeutin und Stress- und Burnout-Prophylaxe-Trainerin (DBVB) auf der Suche nach Methoden, den ewigen Nörgler, Kritiker, Antreiber, Zensor und Sorgenmacher in uns einmal ruhigzustellen und Stress abzubauen. Schon in den 70er Jahren, fast in meinem Geburtsjahr, stellte der Psychoanalytiker und Objektbeziehungstheoretiker D. W. Winnicott in seinem Buch "Vom Spiel zur Kreativität" diese als Möglichkeit gegen steigenden Zivilisationsdruck in den Vordergrund.

Mich beeindruckt die agile Wirkung der Kraft des Lachens, die oft umgehend eine positive Veränderung bewirkt. Lachen ist gesund, Lachen ist die beste Medizin, sagt der Volksmund - aber lässt sich das nachweisen?

Lachen ist die beste Medizin!

Aber warum eigentlich?

Nachweislich hilft Lachen und ist gesund, weiß die Therapeutin Gudrun Haep

Gelotologie heißt sie, die Wissenschaft, die sich mit den Auswirkungen des Lachens beschäftigt. Hier ein paar wissenschaftlich belegte Resultate:


  • Lachen kann die Schmerzempfindung um bis zu 50% reduzieren.
  • Durch Lachen wird die Ausschüttung und Produktion von Stresshormonen gemindert.
  • Lachen ermöglicht Entspannung der Muskulatur und Lockerung von Verspannungen.
  • Durch Lachen wird die Ausschüttung und Freisetzung von Glückshormonen gewährleistet.
  • Das Senken des Blutdrucks, die Förderung der Ausscheidung von Cholesterin, die Aktivierung gesunder Abwehrzellen sowie die Stärkung des Immunsystems u.a. durch verbesserte Atmung und Lungenfunktion durch Lachen sind nachgewiesen.

Auf der Website des europäischen Berufsverbands für Lachyoga und Humortraining e.V. finden Sie unter dem Link lachverband.org/lachforschung-die-gelotologie.html eine detaillierte Sammlung weiterer wissenschaftlicher Studien zur Wirkung des Lachens bei Schmerzen, bei Herz-Kreislauf-Problemen, bei rheumatoider Arthritis, bei Krebs, Diabetes, Allergien, aber auch bei psychischen Erkrankungen.


Lachen hat positive Effekte auf emotionaler, kognitiver und sozialer Ebene. Es kann Angstzustände reduzieren, das Selbstvertrauen steigern und die Bindung zwischen Menschen fördern, unabhängig von Sprache und Kultur. Lachen schafft eine Atmosphäre des Vertrauens, der Sympathie und der Kooperation und verringert Spannungen, Feindseligkeit und Aggression.

Diese Effekte sind nicht nur auf das spontane Lachen zurückzuführen, das durch einen Witz oder eine Komödie ausgelöst wird, sondern auch auf das induzierte Lachen, das durch verschiedene Übungen erzeugt wird. Dies wurde u.a. von Professor Rolf Hirsch von der LVR-Klinik Bonn in den 90er Jahren entdeckt und von Dr. Madan Kataria in Indien zu einer Methode entwickelt: das Lachyoga, das aus spielerischen und körperlichen Übungen, Atemtechniken und positiven Affirmationen besteht.


Ich war demgegenüber zunächst skeptisch, aber nachdem ich es selbst ausprobiert und in meinen Lachyoga-Kursen sowie Lach-Mittags-Pausen in Unternehmen angeboten hatte, konnte ich die kraftvolle Wirkung des grundlosen Lachens auf körperliche Entspannung, psychische Gelassenheit und soziale Stärkung klar erkennen. Es ist sogar einfacher, durch das induzierte Lachen in einen langanhaltenden Lachzustand zu kommen, als darauf zu warten, dass ein Witz oder eine Erzählung einen intellektuell so amüsiert, dass man lange lacht. Außerdem lacht man selten mehrmals über denselben Scherz. In Lachtrainings hingegen wird man immer wieder auch durch das Lachen der anderen zu einem längeren und wiederholten Lachen angeregt.

Lachen hat Auswirkungen auf alle Beziehungen, die wir gestalten und somit Einfluss auf Reaktionen, Eindrücke und Auswirkungen im privaten wie im beruflichen Kontext.

Lachen im Team

Lachen stärkt den Teamgeist und motiviert, weiß die Therapeutin Gudrun Haep

Lachen dient als Mittel der sozialen Interaktion, indem es Verbindungen schafft und Gespräche positiv beeinflussen kann. Lachen ermöglicht eine kritische Distanzierung bei rigider Fehlerfokussierung. Es regt an zu Ressourcenorientierung und innovativen Lösungsansätzen.

Lachen und Humor spielen eine wichtige Rolle für die Gruppenbildung, aber auch für die Selbstidentifikation. Bin ich fähig, mich selbst nicht zu ernst zu nehmen? Können wir als Partner gemeinsam über uns lachen und uns dadurch von einseitiger, starrer und festgefahrener Defizitbetrachtung lösen? Kann ich mich mit meinen eigenen Macken sehen und vielleicht sogar über sie lachen?


Lachen hilft, starre Verhaltensmuster zu durchbrechen, neue Perspektiven und Möglichkeiten zu erkennen sowie alternative Möglichkeiten zu generieren und positiv zu bewerten. Lachen ermöglicht kognitive Flexibilität und Kreativität.

Im beruflichen Kontext hat Lachen schließlich einen positiven Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit und die Arbeitsleistung. Es verbessert das Wohlbefinden, die Motivation, die Effektivität und die Produktivität der Mitarbeitenden. Es schafft eine Atmosphäre der Kooperation, des Vertrauens und der Resilienz auch zwischen Mitarbeitenden verschiedener Hierarchiestufen.


Meiner Meinung nach ist die Kraft des Lachens die beste Stressprävention und das Gesündeste, was wir tun können: In einem Podcast sprach ich zur Kraft des Lachens und zu meiner Arbeit für das Lachtelefon, bei dem Lachinteressierte unter 05031 51 94 380 mit mir oder mittlerweile 100 weiteren ehrenamtlichen Beschäftigten per Telefon zum Festnetzpreis lachen können. Drei Minuten lang finden Menschen, die aus verschiedenen Gründen ein Lachen vermissen, wie Mütter und Väter mit Kindern, Senioren, Menschen in Krankenhäusern, einsame oder kranke Menschen, Teams von Büroetagen und viele mehr mit uns per Telefon ins Lachen.

Kleine Lachpausen sind auch am Telefon oder per Videocall möglich

Gudrun Haep ist Sozialpädagogin mit staatlicher Anerkennung, Stress- und Burnout-Prophylaxe-Trainerin (DBVB), zertifizierte Lachyogaleiterin (LYIU) und arbeitet seit mehr als 15 Jahren als Therapeutin (DVG) in freier Praxis in Köln und Bonn. Hier im WDR-Beitrag vom 25.10.2023.

Lachend am Telefon

Bild vom WDR-Fernsehbeitrag vom 25.10.2023

Derzeit erfährt das Lachen immer mehr mediale Aufmerksamkeit als Atemsport, klangliche Übung, Sauerstoffdusche, Prävention und Prophylaxe für das Wohlbefinden sowie vieles Weitere. Es wird von Krankenkassen beworben und mittlerweile weniger belächelt als noch zu seinen Anfängen. Lachyogis wie Carmen Goglin waren bei Böhmermann und Klaas. Die Gründerinnen des Lachtelefons lachten bei und mit Kai Pflaume und brachten über "startsocial", den Wettbewerb, der ehrenamtliches soziales Engagement in Deutschland fördert, sogar Olaf Scholz zum Schmunzeln.

Im Oktober 2023 wurde ich vom WDR-Fernsehen interviewt. Hier der Link zum Fernsehbeitrag: Lokalzeit aus Köln | 25.10.2023 - Lokalzeit aus Köln - Sendungen A-Z - Video - Mediathek - WDR und der Bericht dazu: Ehrenamtliches Lachtelefon: Kölnerin bringt Anrufer zum Lachen - Ehrenamt - Lokalzeit (wdr.de)

Im Juni 2024 nun wurde ich von der WDR Lokalzeit noch einmal interviewt: www.instagram.com/p/C91yzkzsvcJ/?igsh=b202Y3BxaTFsbnlt Hier zeige ich auch ein paar typische Lachyogaübungen: www.instagram.com/reel/C9E6tdesLrl/?igsh=c3lxcTc5dWZjZXVj

Meine Termine

Am 16. November gilt das Motto: Der November ist oft grau, jetzt zu lachen, das ist schlau! November-Lach-Workshop von 10 bis 13 Uhr, an diesem Tag bei der VHS Bergisch-Gladbach. Bei Interesse an Lachtreffen in Köln und Bonn hier gern melden.


Lachen ist mehr als nur ein Mittel gegen Stress. Es verleiht Menschen aller Altersgruppen und Lebenslagen, wie zum Beispiel Senior*innen, Jugendlichen, Schüler*innen, Kranken und Einsamen, mehr Freude am Leben und mehr Vertrauen in sich selbst. Gegen den trüben und tristen November erstellte ich übrigens letztes Jahr einen verrückten kleinen Novemberlachkalender mit improvisierten Videos für jeden Tag. Wer mal schauen mag? Hier der Link dazu: Der November ist oft grau, jetzt zu lachen, das ist schlau (novemberlachen.blogspot.com)


Gern komme ich auch mit Ihnen, Ihrem Verein, Ihrem Unternehmen, Ihrer Senioreneinrichtung, Ihrer Schule, Ihren Teilnehmenden und Mitarbeitenden ins Lachen und rede mit Ihnen über Stress und falsche Glaubenssätze. Für 2024 habe ich noch Kapazitäten: Sprechen Sie mich gern für Ihre Gesundheitstage, Workshops, Vorträge oder Bildungsurlaube an. Ich freue mich auf das gemeinsame Lachen!

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