Schulung der Wahrnehmung, Blick für Details - Expertin werden für sich!Ich erlernte Techniken, um mein Hören zu verbessern. Eine Freundin ging zur Sehschule und brauchte ihre Brille seltener. Eine Bekannte ist Sommelieuse. Sie schmeckt aus jedem Wein die Traube, und so testen Parfumeure Düfte, und jeder von uns spürt, ob ein Pullover sich auf der Haut gut anfühlt oder kratzt. Wir können unsere Wahrnehmung trainieren.
Je öfter Sie Ihrer Wahrnehmung vertrauen und sich im Kontakt mit anderen darüber austauschen, wie es Ihr Gegenüber erlebt und es sich fühlt, umso stärker wird Ihr Standpunkt, Ihr Selbstbewusstsein, aber auch Ihre Fähigkeit, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Sie halten mit Ihrer Sicht, dem "komischen Geschmack im Mund", nicht mehr "hinter dem Berg" oder "schlucken es runter". Sie preschen damit aber auch nicht mehr so hervor, dass sich keiner mehr etwas einzuwenden getraut.
Ihr Körper unterstützt Sie in der Verbalisierung. So bekommen wir manchmal in Situationen "kalte Füße"
oder "uns schlägt etwas auf den Magen". In unserer Zusammenarbeit werden Sie sich stärker spüren und eine erhöhte Achtsamkeit für sich und andere gewinnen. Der Blick fällt dann auch auf unsere bewusste oder unbewusste Körpersprache. Sie zeigt uns oft, was wir eigentlich wollen. Trauen wir ihr, erkennen wir, wie wir damit in Kontakt und Beziehung treten können. Gerade bei Menschen mit Hochsensibilität ist das von Bedeutung. Hier arbeite ich mit einem speziellen Trainingsprogramm.
Mit Ihrer erweiterten Wahrnehmung wird es Ihnen möglich, Gesprächen nicht nur auf der Ebene der Verstandeswahrnehmung zu folgen. Sie brauchen nicht mehr zu überlegen, was Sie sagen oder wie Sie sich erklären werden, wenn der Chef Ihnen wieder ellenlange, ermüdende Vorträge hält oder die Schwiegermutter wieder alles besser weiß. Sie können Ihre Wahrnehmung als Phänomen ernstnehmen, sich daran orientieren und damit mit dem anderen in den Kontakt treten. Etwa so: "Du, ich merke beim Zuhören gerade, dass ich völlig wibbelig werde. Ich glaube, ich muss jetzt mal ein paar Minuten rausgehen. Lass uns doch eventuell später weitersprechen".
Das ist unhöflich? Nun, wäre es höflicher, alles in sich hereinzufressen, Magendrücken zu entwickeln, den "Kopf rauchen" zu lassen, erschöpft zu sein oder explosiv an anderer Stelle alles rausbrechen zu lassen?
Der Vorteil der phänomenologischen Vorgehensweise ist, dass Sie nur über sich sprechen.
Vielleicht gefallen einem anderen ja die Vorträge des Chefs, oder ihn belustigt das Gekrittel der Schwiegermama. Ihnen aber nicht. In den Beratungsstunden kann das Verbalisieren von Körperwahrnehmungen geübt werden. Bei der Vorstellung, die Person wäre anwesend, mit der man Schwierigkeiten hat, und gleichzeitigem Aussprechen der Empfindungen, die der Kontakt auslöst, stellen viele fest, dass das wesentlich leichter ist, als sich argumentativ zu erklären. Das Ergebnis ist fast immer befreites Aufatmen.